Diskussion

Auf dieser Seite kann und soll eine Diskussion über “Biblische Auslegung” stattfinden…

4 Responses to Diskussion

  1. Odermatt Christoph says:

    Gilt der im AT geschlossene erste Bund zwischen Gott und Abraham auch für das NT
    bzw. für uns heutige Christen? Die Frage stellt sich für mich u.a., weil ich mit den Texten
    von Gen. 17, 10-14 echt Mühe habe!

    Mit freundlichen Grüssen

    Christoph Odermatt
    Schlüsselstrasse 5
    CH-8645 Jona
    +41619214413

    • baadmin says:

      Bei näherer Überlegung kann es eigentlich immer nur EINEN Bund zwischen Gott und den Menschen geben. Alle “Bundesschlüsse” in der Bibel (AT und NT) gelten damit IM GRUNDE für alle Menschen. Akzentuiert, aktualisiert, realisiert wird der (immer gleiche) Bund geschichtlich unterschiedlich: mit Noach, mit Abraham (in ihm sollen alle Völker gesegnet sein!), mit dem Volk Israel, mit den Nachfolgern Jesu im “neuen” (aber immer gleichen) Bund. Dieser Bund ist nie gekündigt! Auch Israel (i.S.v. das heutige Judentum) ist nicht “herausgefallen”, und wir Christen dürfen ebenso an diesem Bund teilhaben.
      Wer anders denkt, zieht Mauern zwischen den Religionen und damit zwischen Menschen hoch. Das wird früher oder später zu Gewalt führen (und hat – wie die Geschichte lehrt – zu unsäglicher Gewalt geführt). Daher gibt es aus meiner Sicht zum Gedanken des “EINEN” Bundes keine wirkliche Alternative.

  2. bibelleser says:

    Wie lautet dann Ihre Auslegung/Empfehlung zu der besagten Bibelstelle des Anfragenden?

    • baadmin says:

      Es geht um Gen 17,10-14 und damit um die Beschneidung als Zeichen des Abraham-Bundes. Sie ist eine mögliche Ausprägung des EINEN Bundes Gottes mit den Menschen. (Nota bene: nicht eine beliebige!) Zu einer bestimmten Zeit und in einer bestimmten Kultur war (und ist vielleicht bis heute) die Beschneidung ein markantes Bundeszeichen. Sie gilt wie kein biblisches oder religiöses Gebot ABSOLUT – denn ABSOLUT ist allein Gott; nichts, was die Menschen betrifft, kann ABSOLUT sein. Daher hat Gott auch die Freiheit, für bestimmte Menschen eine andere Ausprägung des Bundes vorzusehen: eine Bundesausprägung, die durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus gekennzeichnet ist. Ein solches Bundeszeichen braucht dann keine körperliche Manifestation am männlichen Fleische, sondern erfordert andere Zeichenhandlungen (zentral wäre die Eucharistie zu nennen, oder auch die Taufe). Damit ist gleichwohl die andere Bundesausprägung mit der Beschneidung am Fleische für eine andere Gruppe von Menschen (eben die Menschen jüdischen Glaubens) keineswegs aufgehoben. Es ist eine menschliche Schwäche, dass wir das nicht (oder nur schwer) auf die Reihe bekommen und meinen, es ginge nur das eine oder das andere. Und es ist eine menschliche Sünde, dass wir meinen, wir müssten Gott auf das eine ODER das andere festlegen.

Leave a Reply to Odermatt Christoph Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.